Die ostfriesische Kugelwelt

Aktualisiert (Dienstag, den 22. Dezember 2009 um 20:33 Uhr) Geschrieben von: Administrator Sonntag, den 31. August 2008 um 04:07 Uhr

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Goldschmiedemeister Klaus Matthey schuf die ostfriesische „Kugelwelt“

Edelsteine symbolisieren die Historie der Städte und Orte Esens, Wittmund, Aurich, Dornum, Norden, Greetsiel, Emden sowie Leer. So wählte Klaus Matthey für Esens beispielsweise einen Sandstein aus. Allerdings ist es nicht irgend ein Sandstein, sondern ein kleines Stück Original aus der mittelalterlichen Wehranlage.

Jedes handgefertigte Stück hat für den 51-Jährigen eine besondere Bedeutung, einen Hintergrund. So kam ihm vor einiger Zeit beim Anfertigen einer ausgefallenen Brosche die Idee, Ostfriesland einmal anders darzustellen. Es entstand schließlich das Kunstwerk „Kugelwelt“, das auf Ausstellungen in der Region zu sehen ist, das aber auch den Eingangsbereich von Unternehmen oder Organisationen schmücken könnte. Klaus Matthey beschäftigte sich mit der Kulturgeschichte Ostfrieslands und mit alten Landesgrenzen.
 
  
Edelsteine symbolisieren die Historie der Städte und Orte Esens, Wittmund, Aurich, Dornum, Norden, Greetsiel, Emden sowie Leer. So wählte Klaus Matthey für Esens beispielsweise einen Sandstein aus. Allerdings ist es nicht irgend ein Sandstein, sondern ein kleines Stück Original aus der mittelalterlichen Wehranlage. Axel Heinze stellte dem Dornumer das Stückchen Stein zur Verfügung.
Ein Smaragd verkörpert die Herrlichkeit Dornum. „Ich habe deshalb den Smaragd gewählt, weil unter anderem der einzigartige Hochwald das Besondere an dem Ort ist“, beschreibt der Künstler. Ein Stück Nordsee-Bernstein steht für die Stadt Wittmund. Der Stein soll an den Meeresanschluss und die einstige Hafenstadt erinnern. Wittmund hieß um 1200, so Klaus Matthey, Wiedemünde, was übersetzt weite Mündung bedeute. Und weil sich die Stadt Aurich gerne als die „Perle Ostfrieslands“ bezeichnet, wählte der Dornumer natürlich eine Perle.Die Halbkugel fertigte der Goldschmiedemeister aus Cocobolo, einem sehr festen und edlen Holz. Im Holz finden sich die Inseln wieder, der Küstenstreifen sowie das Harlingerland, Friesland, die Krummhörn, der große Kreis Aurich sowie der Bereich Leer mit der Ems. Schaut man durch die Regionen hindurch, fällt der Blick auf eine glänzend-polierte Silberscheibe, auf der sich die Rückseite der hölzernen Halbkugel widerspiegelt. Und bei genauem Hinsehen entdeckt der Betrachter verschiedene Edelsteine – sie sind die großen und bedeutenden Ortschaften Ostfrieslands.
 
Für die Stadt Leer entschied sich der Goldschmiedemeister für einen blau-grauen Spektrolit. „Die Auswahl des Steines stützt sich auf die bekannte Sage vom wunderbaren Störfang“, blickt der 51-Jährige in die Geschichte der Stadt. Ein blauer Aquamarin steht für die Stadt Emden. „Hier wird die Bedeutung des Hafens deutlich. Immerhin war Emden um 1550 herum der größte Handelshafen Europas“, erklärt der Goldschmiedemeister. Und zwölf Jahre vor Christi Geburt hätten, nach alten römischen Urkunden belegt, die Römer vor Emden geankert. Zudem stehe Aqua für Wasser. Beim geschichtsträchtigen und bekannten Fischerort Greetsiel entschied sich Matthey für eine Koralle, dessen Farbe an Krabben erinnern und den Ort als Fischerdorf hervorheben soll.    
  
Und die Stadt Norden wird schließlich durch einen flaschengrünen Turmalin symbolisiert, der auf der ostfriesischen „Kugelwelt“ des Künstlers, wie alle anderen Edelsteine auch, maßstabsgerecht an der richtigen Stelle eingearbeitet wurde. Für den grünen Turmalin entschied sich Matthey, weil Norden bekannt ist durch die Doornkaaterzeugnisse. „Wer von oben auf das Werk schaut, entdeckt sein Spiegelbild. Das heißt, in Ostfriesland findet man sich selbst“, meint der Künstler.